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Ratgeberthema im Mai

Alle zu Tisch

Im Wonnemonat Mai strahlt die Sonne, blühen die Blumen und lacht das Herz. Warum also nicht ein Garten- oder Hoffest mit Freunden und Familie feiern? Gemeinsam essen, trinken und die ersten lauen Abende genießen. Wie Sie die Zusammenkunft besonders nachhaltig gestalten und was Sie bei Ihrer Nahrung generell beachten können, verraten wir Ihnen in unserem Mai-Ratgeber.  


Zu gut für die Tonne

Jedes Jahr landen etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll –  der Großteil mit 59 Prozent, also 6,5 Millionen Tonnen, stammt davon aus privaten Haushalten. Neben unvermeidbaren Abfällen, wie Knochen, Nuss- oder Obstschalen beinhaltet diese Menge vor allem verdorbene Lebensmittel oder Lebensmittelreste, die anderweitig genutzt werden könnten. Um dem Voranschreiten der Verschwendung entgegenzuwirken, helfen bereits kleine Änderungen im alltäglichen Umgang mit Lebensmitteln. Welche das sind, haben wir Ihnen folgend zusammengestellt:

  • Wochenplan erstellen: Überlegen Sie sich bereits zu Beginn der Woche, was Sie im Laufe der Woche vorhaben und was Sie essen möchten. Schreiben Sie anhand der Überlegungen eine Einkaufsliste, an die Sie sich halten können.
  • Angebote ignorieren: Lassen Sie sich im Geschäft nicht von Rabatten und Sondergrößen verlocken von Ihrem Plan abzuweichen. Gerade XXL-Packungen bürgen die Gefahr nicht aufgebraucht zu werden. Oder planen Sie bereits anhand des Prospekts Ihren Wocheneinkauf.
  • Verderbliches frisch kaufen: Kaufen Sie Obst und Gemüse (bis auf wenige Ausnahmen, wie Kartoffeln, Zwiebeln oder Äpfel) nicht auf Vorrat, sondern ein bis zwei Tage bevor Sie es verwenden möchten.
  • MHD vs. Verbrauchsdatum: Ein überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Produkt schlecht ist. In vielen Fällen können Sie das Lebensmittel noch lange darüber hinaus genießen. Käse, Eier, Butter beispielsweise 21 Tage, Konserven, Honig oder Marmelade sogar ein Jahr. Anders sieht es beim Verbrauchsdatum von Frischfleisch und ähnlichem aus. Hier sollte nach Ablauf des Datums das Produkt entsorgt werden, um Lebensmittelvergiftungen vorzubeugen.
  • Haltbar machen: Wenn trotz Planung Reste übrigbleiben, können Sie diese leicht haltbar machen. So ziemlich alles lässt sich gut einfrieren und zu einem späteren Zeitpunkt verwenden. Oder Sie kochen Obst- und Gemüsereste zu leckeren Chutneys oder Marmeladen ein.
  • Teilen und Retten: Eine weitere Möglichkeit ist, Lebensmittel zu teilen. Entweder über Internetplattformen oder direkt mit Freunden, Familie und Nachbarn. Tauschen Sie sich gegenseitig aus und vergrößern so die Vielfalt auf dem eigenen Speiseplan. Mit Apps, wie Too Good to Go haben Sie außerdem die Möglichkeit übrig gebliebene Lebensmittel aus Geschäften zu günstigen Preisen vor dem Wegwerfen zu retten. Viele Supermärkte bieten darüber hinaus auch eigene Rettertüten oder reduzierte Ware an, die noch in Ordnung ist, aber aufgrund der Vorschriften kurz vor dem Wegwerfen steht.

Weitere Tipps gibt auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft


Ein gelungenes Festmahl für Mensch und Umwelt

Leckeres Essen und gute Getränke genießen macht häufig in geselliger Runde mehr Freude, als allein. Damit die Feier nicht nur ein Erfolg für Sie und Ihre Gäste, sondern auch für die Natur wird, helfen kleine, bewusste Entscheidungen. Wie z. B. die Auswahl der Speisen. Neben dem Bedenken von Allergien und Essgewohnheiten gilt es vor allem auf Regionalität und Saisonalität der Speisen zu achten. Dabei helfen Saisonkalender, die einen guten Überblick liefern, welche Waren aktuell im Freiland wachsen, welche aus der Lagerung stammen und welche keine Saison haben. Und der Blick auf das Angebot örtlicher Erzeuger auf Bauern- und Wochenmärkten. Im Mai ist die Auswahl bei Obst und Gemüse häufig noch etwas eingeschränkt, doch mit dem Voranschreiten des Kalenders wächst auch die Fülle saisonaler Waren. So oder so lassen sich auf diese Weise auch immer neue Rezepte entdecken, die über den klassischen Nudelsalat hinausgehen.  

Häufig sind bei einem Gartenfest aber nicht die Salate im Fokus, sondern das, was auf den Grill kommt. Auch hier können Sie einiges beachten, um nachhaltiger zu agieren. Grillen Sie statt Fleisch doch lieber Gemüse oder Veggieprodukte. Das bringt nicht nur eine bunte Abwechslung auf den Teller, sondern dämpft auch den Ausstoß von Treibhausgasen. Ein Kilo Rindfleisch verursacht beispielsweise genauso viel, wie 19 Kilo Gemüse. Sollten Sie dennoch nicht auf Fleisch verzichten wollen, achten Sie auf Haltungsform und Bio-Qualität. Egal für was Sie sich entscheiden, nutzen Sie beim Grillen keine Alufolie. Greifen Sie stattdessen zu Backpapier, wiederverwendbaren Grillschalen oder Gemüseblättern von Kohl und Mangold. Gleiche Sorgfalt sollten Sie auch bei der Kohle walten lassen. Hier zeigen Ihnen FSC-Zertifizierung oder das Naturland-Siegel an, dass die Ressourcen nicht aus Raubbau stammen. Als natürliche Grillanzünder empfehlen sich alte Tannenzapfen. Extratipp: Statt Grillsaucen zu kaufen, mischen Sie doch selbst welche an. Das spart nicht nur Plastikabfall, sondern auch unaussprechliche Zusatzstoffe und zusätzlichen Zucker.  

Bei den Getränken empfiehlt es sich ebenfalls auf Regionalität zu setzen. Bier gibt es direkt aus Bernau und Umgebung und auch Wein findet sich in nicht allzu weiter Ferne im Südwesten Berlins. Wer gern Obstwein trinkt, wird auch an anderen Standorten fündig. Bei Wein kennzeichnet das Demeter-Siegel zudem eine biologisch-dynamische Herkunft. Auch bei nicht-alkoholischen Getränken gibt es eine große Auswahl lokaler Sorten – idealerweise in Mehrwegflaschen. Lokaler als der eigene Wasserhahn geht es aber nicht. Und günstiger auch nicht. Mit Erdbeeren, Minze oder selbstgemachtem Holunderblütensirup haben Sie im Handumdrehen eine sommerliche Erfrischung. Damit am Abend auch jeder sein Glas wiederfindet und keine Getränke weggeschüttet werden müssen, empfehlen wir zusätzlich farbige Gummibänder, die ein Wiederfinden ohne Probleme ermöglichen. 

Um einen insgesamt gelungenen Abend zu verbringen, bedarf es aber nicht nur Essen und Getränke, sondern auch verschiedener Details Drumherum. Angefangen bei der Einladung, die bereits Wegbeschreibungen für Radfahrende und den ÖPNV sowie eine Mitbringliste zum Eintragen enthalten kann. Vergessen Sie nicht auch um Gefäße zu bitten, mit denen Ihre Gäste dann Reste mit nach Hause nehmen können. Halten Sie es bei der Deko einfach und nutzen Sie bereits vorhandene Materialien um Girlanden oder Windlichte zu basteln. Inspirationen für dekorative Upcycling-Projekte finden Sie im Internet. Verzichten Sie am besten auf Tischdecken aus Papier, sondern nutzen Sie die Stoffvariante. So wirkt der Tisch insgesamt hochwertiger und Sie sparen Abfall. Auch bei Besteck und Geschirr sollten Sie je nach Verfügbarkeit auf Wiederverwendbares setzen. Sollte das Alltagsgeschirr nicht ausreichen, empfehlen sich Varianten aus Palmblättern oder Zuckerrohr. Oder Sie versuchen es mit Fingerfood – viele Kleinigkeiten statt Aufräumstress. Wenn etwas danebengeht, hilft in den meisten Fällen ein Eimer mit Lappen, den Sie bereitstellen können. So sparen Sie sich den Verbrauch von unzähligen Servietten und Küchenpapier.  

Am Abend wärmen ein natürliches Lagerfeuer mit Stockbrot oder kuschlige Decken schöner und umweltbewusster als Wärmestrahler. Mit solarbetriebenen Leuchtmitteln und Kerzen sparen Sie nicht nur Energie und schaffen eine angenehme Atmosphäre, sondern schützen auch die Tiere. Apropos Tiere: Wer nicht von Mücken gestochen oder Wespen attackiert werden möchte, kann diese durch intensive Gerüche vertreiben: Lavendel, Minze und Zitronenmelisse halten Mücken fern, Basilikum und Zitronengras Bienen und Wespen.  


Monatsvorsatz Mai

Statt Vorsatz – Saisonales Mai-Rezept für Erdbeer-Spargel-Salat 
Anstelle eines Monatsvorsatzes stellen wir Ihnen in diesem Monat ein saisonales Rezept für Ihren Grillabend* vor:

  • Befreien Sie 200 Gramm Erdbeeren vom Strunk und schneiden Sie in Viertel oder Scheiben.
  • Schneiden Sie 450 Gramm grünen Spargel in etwa 1cm lange Stücke und geben Sie diese zusammen mit etwas Olivenöl für ca. 10 Minuten in eine erhitzte Pfanne (mittlere Hitze). Würzen Sie mit Salz und Pfeffer. Extratipp: Sie können den Spargel auch mit etwas Öl marinieren und in einer passenden Schale grillen. 
  • Mischen Sie zwei Esslöffel Olivenöl, ein Esslöffel Himbeer- oder Balsamicoessig sowie Salz und Pfeffer für die Vinaigrette.
  • Geben Sie den gebratenen Spargel gemeinsam mit den Erdbeeren, der Vinaigrette und 80 Gramm geputzten Babyspinat in eine Schale und vermengen alles.
  • Optional können Sie den Salat noch mit angerösteten Pinienkernen, Feta oder Ziegenkäse verfeinern.
  • Lassen Sie es sich schmecken!

*Das Rezept gilt für vier Portionen.  

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